Interview mit Kira Gembri

Kira Gembri hat mich gefragt, ob ich ihren Debüt-Roman „Verbannt zwischen Schatten und Licht“ lesen möchte. Ja, ich wollte – meine Rezension könnt ihr in Kürze auch hier lesen. Und weil ich über die Autorin selbst nicht viel gefunden habe, habe ich sie gefragt, ob sie mir ein paar Fragen beantworten möchte. Sie wollte 😉

Zunächst erst mal: vielen Dank, liebe Kira, für dieses tolle Interview.

Wer bist du? Vielleicht magst du dein Alter verraten? Wie und wo lebst du (Familie usw.)?
Ich bin 26 Jahre alt und lebe, lerne und vor allem: lese in Wien.

Du hast mir verraten, dass „Kira Gembri“ ein Pseudonym ist. Warum schreibst du unter einem Pseudonym?
So gelingt es mir, mein Alltagsleben und mein „Schriftstellerleben“ ein bisschen voneinander zu trennen. Viele meiner Freunde wissen, wer sich hinter dem Namen verbirgt, aber bei manchen Leuten finde ich es ganz gut, dass sie meinen Roman nicht so leicht ausfindig machen können. Mein älterer Bruder zum Beispiel hätte überhaupt kein Verständnis für dieses Genre, und große Brüder können ja bekanntlich sehr grausam sein 😀 „Gembri“ ist übrigens der Name einer Geheimsprache, die meine Schwester und ich uns ausgedacht haben, als wir noch ziemlich klein waren – wir wurden von unserer Mutter immer viel zu früh ins Bett geschickt und haben uns dann so furchtbar gelangweilt, dass wir auf solche Ideen gekommen sind.

Da „Verbannt zwischen Schatten und Licht“ dein Debüt als Autorin ist, schätze ich, du verdienst deine Brötchen noch auf andere Art und Weise. Was machst du hauptberuflich?
Einen Hauptberuf hatte ich noch nicht, bloß jede Menge typischer Studentenjobs. Ich bin gerade dabei, mein Studium zu beenden; doch im Moment geistern mir viel zu viele Geschichten und übernatürliche Gestalten im Kopf herum, als dass ich mich auf meine Abschlussarbeit konzentrieren könnte …

Was studierst du?
Ich studiere Vergleichende Literaturwissenschaft – wenn ich das jemandem erzähle, folgt meistens die erschrockene Frage: „Und was willst du mal damit anfangen??“ Natürlich hat man da keine großartigen Karriereaussichten, aber ich fände es toll, meine beiden wichtigsten Hobbys – Lesen und Schreiben – zu meinem Beruf zu machen.

„Verbannt zwischen Schatten und Licht“ ist dein erstes veröffentlichtes Buch. Ist es auch das erste Buch, welches du geschrieben hast?
Mein erstes Buch habe ich im Alter von fünf Jahren geschrieben: die nervenzerfetzende Geschichte über ein Mädchen, das erst zum Zahnarzt und dann ins Kino geht, abends Streit mit seiner Mutter hat, schließlich einschläft und etwas Schönes träumt. (Ich glaube, es ist ganz gut, dass ich mit dem Veröffentlichen noch eine Weile gewartet habe!)

Wie bist du zum schreiben gekommen?
Ich habe früh gemerkt, dass ich mit meinen Zeichnungen nicht so viel ausdrücken konnte, wie ich wollte (meine Zeichenkünste waren und sind ziemlich bescheiden). Da habe ich begonnen, meine Bilder erst durch Sprechblasen zu ergänzen, dann durch kurze Texte, und irgendwann habe ich die Zeichnungen ganz weggelassen.

Wo schreibst du am liebsten und unter welchen Bedingungen?
Am liebsten nach Mitternacht in der Küche, wo ich unzählige Male den Kühlschrank öffnen und hineinstarren kann, ohne mir etwas zu nehmen – sehr inspirierend und ein gutes Mittel gegen Schreibblockaden!

„Verbannt zwischen Schatten und Licht“ hast du selbst veröffentlicht. Hast du es vorher Verlagen angeboten oder bist du sofort den Weg der Eigenveröffentlichung gegangen? Wenn ja, warum?
Ich habe zu viele Schauergeschichten über jahrelange Wartezeiten und unzählige Ablehnungen gehört, um mich an einen Verlag heranzuwagen. Außerdem wollte ich meinen Roman möglichst sofort nach der Fertigstellung veröffentlichen; und als ich auf die Verkaufsmöglichkeit von E-Books über Amazon aufmerksam geworden bin, wollte ich das unbedingt auch ausprobieren!

Hast du vor „Verbannt zwischen Schatten und Licht“  eventuell doch noch einem Verlag anzubieten, um es drucken zu lassen? Hast du vor künftige Projekte einem Verlag anzubieten?
Ich bin mir nicht sicher, ob sich noch ein Verlag für „Verbannt“ interessieren könnte, nachdem ich es bereits auf Amazon veröffentlicht habe. Aber irgendwann und mit einem anderen Projekt werde ich es bestimmt versuchen – sollte mein Manuskript dann tatsächlich angenommen werden, würde ich wahrscheinlich vor Freude und Stolz platzen!

Wie bist du auf die Idee für „Verbannt zwischen Schatten und Licht“ gekommen?
Das kann ich gar nicht so genau sagen – ich wollte einfach gerne mal ein Buch von der Sorte schreiben, wie ich sie selbst sehr gerne lese. Aber ich weiß, WO mir die Idee gekommen ist: vor dem Badezimmerspiegel beim Haareföhnen, denn da kommen mir immer alle Ideen für Geschichten! Wahrscheinlich, weil ich dort sonst nichts anderes zu tun oder zu denken habe, es sei denn, ich lese mal wieder, was auf der Zahnpastatube steht.

*lach* Du liest was auf der Zahnpastatube steht? Mir kommen meine Ideen meist, wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin.
Wie lange hast du an „Verbannt zwischen Schatten und Licht“ geschrieben?
Nachdem die Idee erst mal da war, hat es nur wenige Tage gedauert, den Plot ungefähr festzulegen. Mit dem Schreiben habe ich aber doch ziemlich lange gebraucht, weil ich manchmal an einem Tag sehr viel geschafft habe und dann wieder wochenlang gar nichts … also waren es insgesamt neun Monate, bis die Geschichte komplett „geboren“ war.

Gibt es schon Pläne für neue Projekte? Oder gibt es sogar schon neue Projekte?
Ja, ich sammle derzeit fleißig Ideen für einen Roman im Dystopie-Bereich. Außerdem möchte ich in den nächsten Wochen in Zusammenarbeit mit meiner Schwester eine Geschichte schreiben, deren Handlung bereits komplett feststeht – es soll ein „etwas anderes“ Kinderbuch werden, aber mehr möchte ich jetzt noch nicht ausplaudern 🙂

Du machst mich neugierig!

Und nun meine letzte Frage, ich wüsste ja zu gerne was in der SMS von Rasmus an Lily stand, aber da du das absolut nicht verraten magst, möchte ich wissen wieso „Der Kuss des Schwasiban“?
Man kann zumindest davon ausgehen, dass die SMS eindeutig zweideutig und nicht ganz jugendfrei war! – Was den „Kuss des Schwasiban“ in der Widmung anbelangt: Ich habe das Buch ja für meine Schwester geschrieben, und bevor es fertig war, wollte ich ihr natürlich auf keinen Fall sagen, was es mit Rasmus auf sich hat. Sie wusste nur, dass in der Geschichte keine Vampire vorkommen, und sie hat sich sehr bemüht, mich auszuquetschen. Irgendwann hat sie dann gefragt: „Aber er ist schon ein richtiges Fabelwesen und nicht einfach irgendwas Komisches, das du dir ausgedacht hast – wie ein … Schwasiban??“ Und das war es – von da an hieß das unfertige Buch für uns beide nur noch „Der Kuss des Schwasiban“!

Das ist eine tolle Antwort. Mir hat noch nie jemand ein Buch geschrieben. Deine Schwester und du, ihr scheint ein tolles Verhältnis zu haben. Und ihr scheint ja alle beide sehr kreativ zu sein, wenn ich mir die Wortbildung so auf der Zunge zergehen lasse.

Noch mal vielen Dank für das tolle Interview, ich finde deine Antworten sehr interessant und sehr sympathisch.

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