![]() „Es wird keine Helden geben“ |
Mein herzlicher Dank, geht an den Oetinger Verlag, der mir dieses Vorab-Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Die Autorin:
Anna Seidl, 1995 in Freising/Bayern geboren, dachte sich schon als Schulkind eigene Geschichten aus. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Frankfurt. (Quelle: Oetinger)
Inhalt:
Es ist Montag und ohne eine liebevolle „Weck-SMS“ von ihrem Freund Tobi, hätte die 15jährige Miriam heute Morgen sicher verschlafen. Doch so schafft sie es pünktlich in die Schule.
An dem Montag, an dem sich alles verändert.
An dem Montag, an dem Tobi sterben muss.
An dem Montag, an dem die nackte Angst in der Schule herrscht.
An dem Montag, an dem es keine Helden geben wird.
An dem Montag als der unscheinbare Matias aus der Parallelklasse in der Schule Amok läuft.
Meine Meinung:
Selten ist es mir so schwer gefallen, meine Gefühle und Gedanken in halbwegs geordnete Sätze zu bringen. Dieses Buch ist fast genauso unfassbar wie die Geschichte, die die Autorin uns hier erzählt. Emotionen, Unglauben, Staunen, tiefe Erschütterung, alles das strömt beim Lesen dieses Buches auf mich ein. Das Thema „ein junger Schüler läuft in seiner Schule Amok und verletzt seine Mitschüler und Mitschülerinnen nicht nur wahllos, sondern tötet dabei auch noch mehrere“ ist alleine schon emotionsgeladen. Aber wie die Autorin diese Geschichte schreibt und wie sie alles das was damit einhergeht, wie z.B. Trauer, Schuld, Hass, Angst aber auch Liebe und Freundschaft beschreibt, das ist unglaublich. Und ich kann kaum fassen, dass diese Autorin erst 16 Jahre alt war, als sie dieses Buch geschrieben hat und dass es sich hierbei um ein Autorendebüt handelt. Dieses Buch ist ein bisschen wie eine Lawine. Es hat eine Welle von Gefühlen und Gedanken in meinem Kopf losgetreten.
Der Schreibstil ist absolut fesselnd und ich war bereits nach den ersten drei Seiten nicht mehr ansprechbar. Es ist zwar fiktiv, aber doch irgendwie eine Dokumentation und trotzdem so intensiv geschrieben, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Dabei geht es nur kurz um den Amoklauf an sich, sondern um alles das was dieser Amoklauf mit den Überlebenden anstellt. Wie sich deren Leben verändert. Was ein solcher Amoklauf hinterlässt. Wut, Trauer, die Frage nach der Schuld und vieles mehr. Wir alle haben leider ja schon von Amokläufen gehört, aber so intensiv wie dieses Buch ist, habe ich noch keinen TV-Bericht und noch keine Nachrichtensendung in diesem Zusammenhang gesehen.
Mein Fazit:
Dieses Buch ist unglaublich gut. Es fesselt seinen Leser bereits mit den ersten Sätzen. Es ist abgeschlossen und doch bleiben so viele Fragen offen. Der Leser bleibt nachdenklich zurück. Dieses Buch ist ein Muss für jeden! Und es eignet sich perfekt für Diskussionen über Liebe, Freundschaft, Wut, Trauer, Mobbing, Gewalt und so vieles mehr. Nicht nur an Schulen und nicht nur für Jugendliche!
Meine Wertung:
Eigentlich mag ich dieses Buch nicht mit profanen Herzen bewerten. Denn das empfinde ich hierfür als total unpassend. Aber es gehört nun mal zu einer Rezension dazu und deswegen steht es völlig außer Frage, dass dieses großartige Buch nur
5 von 5 Herzen
bekommen kann.
Bin gerade dabei, einen Teil der veröffentlichten Rezis zu lesen. Auch du hast eine tolle geschrieben – vielen Dank für deine Meinung
LG HANNE
oh das hört sich wohl super interessant an, ich glaub das landet auf meine wuli!!
lg normi
Pressefreiheit an sich finde ich wichtig, grade wenn es um unterschiedliche politische Meinungen geht. Wenn aber die Pressefreiheit nur ein anderer Name für Sensationsgier datstellt, sollte man ihr doch Grenzen setzen.
Immer da wo der persönliche Schutzraum des Einzelnen angegriffen wird, sollte man sehr wohl anfangen zu unterscheiden.
Was muß die Öffentlichkeit erfahren –
steht dann dem
Was ist im Einzelfall ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des einzelnen Menschen-
entgegen.
Und da muß man gut abwägen.
Im Fall dieses Buches ist es nicht grade sehr einfühlsam ein Amoklaufopfer sofort nach dem GEschehen mit der Presse zu überfallen, wenn es auf dem Weg zum Krankenwagen ist. DA wäre ein Kein KOmmentar am besten.