
Ich durfte ein langes und ausführliches Gespräch mit Any Cherubim führen und ich habe die ganz große Ehre, dass es ihr allererstes Autoren-Interview war. (Copyright für das Autorenfoto: Any Cherubim)

Beate: Liebe Any,
ich freue mich total, das du dir die Zeit nimmst und für meine Buch-Plaudereien Rede und Antwort stehst.
Any: Ich freue mich auch sehr. Das ist mein erstes Interview und ich bin ein wenig aufgeregt.
Beate: Oh, dann ist das für mich ja eine doppelte Freude. Danke dafür. Aber aufgeregt musst du nicht sein. Oder vielleicht doch, mal sehen was mir an Fragen so alles einfällt 😉 Aber vielleicht stellst du dich erst mal kurz vor, für diejenigen unter meinen Lesern, die dich noch nicht kennen.
Any: Okay, viele glauben ja, das Any Cherubim ein Pseudonym ist, aber dem ist nicht so. Ich heiße Anita Cherubim, bin 39 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Freiburg.
Beate: Na das ist tatsächlich eine Überraschung.
Du sagst Familie. Hast du Kinder? Einen Ehemann, einen Brotjob?
Any: lach, ich habe 3 Söhne im Alter von 11, 14 und 16 Jahren, bin seit 16 Jahren verheiratet und arbeite nachts nebenher in einer Spedition.
Beate: Na, wenn das mal kein Fulltime-Job ist. Wann bitte kommst du denn da noch zum schreiben?
Any: Das stimmt, ich hab wirklich viel zu tun. Aber immer noch genug Freizeit, die ich mir einfach stibitze. Jeden Abend und natürlich das Wochenende. Aber mal ehrlich, all dies wäre nicht möglich, wenn mein Mann mir nicht den Rücken stärken und mich unterstützen würde.
Beate: Dann hast du bereits vor 16 Jahren eine richtige Entscheidung getroffen 😉
Die Frage, die wohl alle Autoren in einem Interview gestellt bekommen lautet: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Any: Eigentlich habe ich schon immer geschrieben. Anfangs war es nur ein kleines Hobby für mich selbst, das ich sobald ich schwanger war, ganz hinten anstellte und es schließlich im Laufe der Zeit aufgab. Als Mutter von 3 Söhnen lag mein Hauptaugenmerk bei den Kindern. Bis ich dann 10 Jahre nach meiner ersten Schwangerschaft diesen unbändigen Drang verspürte eine Geschichte schreiben zu müssen – ja, müssen. Ich hatte damals das Gefühl sonst nicht richtig atmen zu können, wenn ich meine Gedanken nicht aufs Papier bringen würde.
Beate: Das klingt gefährlich (nicht richtig atmen zu können). Wie ging es weiter? Hast du einfach drauf losgeschrieben? Was hat deine Familie zu diesem „Zustand“ gesagt? Und wurde diese Geschichte dann auch veröffentlicht?
Any: So entstand damals mein Debütroman „Half Moon Bay“. Ich schrieb es einfach runter, ohne der üblichen Arbeitsweise einen Plot oder Charaktere auszuarbeiten. Außer meinen Kindern und mein Mann wusste niemand etwas davon. Ich schrieb es ja schließlich auch nur für mich. Als ich dann ein paar Wochen später zu Bookrix fand, stellte ich die Geschichte dort kostenlos ein. Innerhalb eines Jahres hatte ich so viele Leser, sodass Mitarbeiter von Bookrix auf mich aufmerksam wurden und mich fragten, ob ich nicht das Buch veröffentlichen wollte. Und so wurde ich von der Hobbyschreiberin zur Indie-Autorin 😀
Beate: Wow! Und was hat deine Familie dazu gesagt?
Ich gehe mal davon aus, dass du plötzlich ziemlich viel Zeit mit schreiben verbracht hast?
Any: … lach, ja stimmt. Das Schreiben nimmt die meiste Zeit ein. Aber ich liebe es und wünschte, ich könnte es hauptberuflich machen. Natürlich war meine Familie total überrascht, weil niemand damit gerechnet und mir das auch gar nicht zu getraut hat (ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich an die Gesichter denke *grins*).
Beate: Und dann kam Mea Suna? Magst du uns ganz kurz was über die Story erzählen?
Any: Nein, zu als zweites kam „Das Geheimnis der Cherubim“. Eine kleine Romantasy Geschichte. Noch während Half Moon Bay überarbeitet wurde, formte sich schon Mea Suna in meinem Kopf. Und schweren Herzens musste ich diese Geschichte erst einmal zurück schieben. Aber als ich endlich frei und die beiden anderen Bücher veröffentlicht waren, gab es für mich kein Halten mehr. Man kann sagen, dass ich fast zwei Jahre an Mea Suna arbeitete, bis der Verlauf, die Charaktere und alle Szenen stand. Geschrieben war die Geschichte relativ schnell. Für Band 1 benötigte ich 4 Monate und für Band 2 eigentlich nur 7 Wochen. Aber die Überarbeitung der Bände nahm natürlich die meiste Zeit ein.
Beate: Zwei Jahre? Das ist eine ganz schöne Zeit. Wenn ich bedenke, dass ich beide Teile in einem Rutsch gelesen – nein, besser gesagt inhaliert – habe … also in gut 24 h. Das muss man sich als Leser erst mal bewusst machen …
Mea Suna spielt an mehreren verschiedenen Schauplätzen. Dürfen wir verraten wo es überall spielt? Und wie bist du auf die unterschiedlichen Schauplätze gekommen?
Any: Ich denke schon, dass ich in diesem Interview das eine oder andere verraten kann. Der Leser soll ja auch wissen, was ihn erwartet 😉 Mea Suna – Seelensturm spielt hauptsächlich in Amerika, genauer gesagt in Bayville, einem kleinen Küstenort von New York. Im zweiten Band Seelenfeuer reisen meine Protas an die verschiedensten Orte z.B. nach Grace Island eine der Bermuda Inseln, nach Madrid und schließlich nach Rom. Immer wenn ich ein Buch beginne, suche ich mir die Orte genau aus und da ich als Mutter und Nachteule nicht so viel Zeit habe, die Städte zu bereisen, bin ich für die Erfindung Google Earth sehr dankbar 😉 . Aber gleich zu Beginn war mir klar, dass die Geschichte einen großen Teil in Madrid (Spanien) spielen würde, da ich Halbspanierin bin und ich eine große Familie dort habe. Leider komme ich nicht so oft dazu, meine Familie dort zu besuchen.
Beate: Halbspanierin? Ich glaube jetzt werde ich ein wenig neidisch. Sprichst du auch spanisch?
Any: leider nicht perfekt, aber ich könnte mir etwas zu essen bestellen 😀
Beate: Na ok. das könnten wir dann zusammen hinkriegen. Aber über Pollo, Gambas und Cerveza geht mein Spanisch leider nicht hinaus.
Zurück zu Mea Suna: Du hast gerade erzählt, dass es deiner Familie und deinen Wurzeln zu verdanken ist, dass ein Teil in Madrid spielt. Gibt es noch mehr was dich ganz persönlich mit Mea Suna verbindet?
Any: Oh ja, es gibt sogar einiges, was mich ganz persönlich verbindet. Zum Beispiel meine Oma. Ich wollte sie in Mea Suna mit einbinden, sie unvergesslich werden lassen und ich glaube, das ist mir auch ganz gut gelungen. Sie hat die Rolle der Sekretärin Carmen Rodea in Band 2. Alles was ich in diesem Kapitel beschreibe ist genauso gewesen. Ihr Äußeres, ihre Mimik, die Wohnung, einfach alles. Leider verstarb sie vor 2 Jahren. Sie, in meinem Buch zu verewigen, mit all ihren Marotten, die ich so beschrieben habe, war ein sehr schönes und mit vielen Erinnerungen behaftetes Erlebnis für mich. Da habe ich beim schreiben schon die eine oder andere Träne geschluckt.
Und dann ist da noch meine Tante Angela, eine sehr lustige Person, die die Rolle der Schwester Angela in meinem Buch übernommen hat. Natürlich ist sie in Wahrheit keine Nonne, aber wer sie kennt wird über ihre Rolle in meinem Buch schmunzeln.
Beate: Wie schön. Ich bin mir sicher, deine Oma ist sehr glücklich darüber. Aber Margarine in den Kaffee? Nee, oder?
Und Schwester Angela hat mir auch sehr gut gefallen, ich musste oft über sie und ihre Moralvorstellung schmunzeln.
Any: Ja, meine Oma hat wirklich immer ein Stückchen Margarine in ihren Kaffee getan, was uns natürlich immer mit dem Kopf schütteln ließ. Sie war schon eine sehr ungewöhnliche Frau, mit dem Herz am richtigen Fleck. … hach, ich vermisse sie….
Meine Tante Angela ist genau das Gegenteil von der Angela in meinem Buch. Sie ist laut, lustig und diese Moralvorstellungen der Nonne, kann sie überhaupt nicht teilen. Ich fand es sehr lustig, ihr diesen Charakter zu zuschreiben.
Beate: Oh, hat sie es gelesen? Wenn ja, was sagt sie dazu?
Any: Nein, leider noch nicht. Da sie ja kein Deutsch versteht. Vielleicht kann ich Mea Suna eines Tages übersetzen lassen.
Beate: Ach stimmt, das habe ich jetzt gar nicht bedacht. Dann hoffe ich mit dir, dass Mea Suna nun auch Spanien und danach noch den Rest der Welt erobert. Verdient haben Jade und Amy das auf jeden Fall. Und falls es irgend jemanden in Deutschland geben sollte, der die Dilogie noch nicht kennt …. selbst schuld 😉
Wie geht es jetzt weiter?
Any: Eigentlich wollte ich nach Mea Suna eine 3 monatige Schreibpause einlegen. Aber es kam ganz anders. Während ich beim Schreiben von Mea Suna II einen kleinen Hänger hatte, löschte ich frustriert die Seiten. Komischerweise entstand dabei eine neue Romanidee in meinem Kopf, die ich natürlich sofort aufgeschrieben habe. Und als Mea Suna Band 2 dann im Handel war, konnte ich es nicht länger erwarten, um damit beginnen zu können.
Beate: Mea Suna II ist seit März im Handel, d. h. wir dürfen hoffen, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis wir Neues von dir lesen können?
Any: Ja, das dürft ihr. Trotzdem möchte ich mich nicht festlegen, wann genau. Es werden 3 Liebesromane sein, also eine kleine Reihe. Ihr dürft gespannt sein.
Beate: Das bin ich auf jeden Fall und ich bin sicher, meine LeserInnen auch.
Liebe Any, ich könnte mich noch ewig so mit dir unterhalten … aber ich fürchte das würde den Rahmen eines lesenswerten Interviews sprengen, deswegen kommen wir jetzt einfach mal zu meinen zehn Standardfragen, die bisher jede meiner Interviewpartnerinnen über sich ergehen lassen musste … Es sind die „oder“-Fragen, aber Du darfst sie natürlich auch gerne ausführlicher beantworten, wenn du magst.
Meer oder Berge?
Any: natürlich Meer, Berge habe ich vor meiner Nase 😉
Beate: Sommer oder Winter?
Any: hm … beides hat schöne, aber auch nervige Seiten
Beate: Europa oder Amerika?
Any: Ich bin ein Amerika Fan.
Beate: Bei dieser Frage habe ich mich vor kurzem gefragt, was ein männlicher Autor wohl darauf antworten würde, wenn ich denn mal einen interviewen würde 😉 Dennoch: High Heels oder Birkenstock?
Any: lol, ich tendiere da zu Birkenstock. Ich mag es bequem. Bei High Heels müsste ich immer jemanden mitnehmen, der mich stützt und auffängt, falls ich (garantiert) falle. 😀
Dennoch haben meine Schuhe meistens Absätze.
Beate: Jetzt muss ich laut lachen. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich sowas immer sofort bildlich vor mir sehe?
Hund oder Katze?
Any: Hund
Beate: Rose oder Gänseblümchen?
Any: Ich liebe weiße Rosen. Aber Gänseblümchen find ich auch nett.
Beate: Sekt oder Bier?
Any: beides 😉
Beate: Weißbrot oder Vollkornbrot?
Any: Auch beides. Ich liebe gutes Essen. Ich mag aber auch mal ne Curry Wurst, oder was ganz typisch für Freiburg ist: eine „lange Rote vom Markt“ Die wird natürlich in keinem Körnerbrötchen serviert.
Beate: Kaffee oder Tee?
Any: Ganz klar KAFFEE und zwar in allen Variationen (außer in solchen, wie es meine Oma gerne gemacht hat). Aber ohne Kaffee bin ich nur ein halber Mensch.
Beate: Kartoffeln oder Nudeln?
Any: beides lecker 🙂
Beate: Ob du es glaubst oder nicht, aber du hast es geschafft. Und? Immer noch aufgeregt? War es schlimm?
Any: WAS!!! Och, … schon zu Ende! Und aufgeregt bin ich gar nicht mehr. 🙂
Beate: Ja, leider schon zu Ende. Ich könnte noch ewig weiter mit dir plaudern, aber ich fürchte meine LeserInnen würden einen Blogbeitrag von 3,50 m nicht bis zu Ende lesen 😉
Any, es hat total viel Spaß gemacht mit dir und ich bin megastolz darauf, dass ich die Ehre hatte das erste Interview mit dir führen zu dürfen!
Any: Es war mir auch eine Ehre und ich fand es toll. Vor allem, da es mein erstes Mal war, liegt mir die Frage im Mund: na Schatz, *rauchrauspust* wie war ich?
Beate: *autsch – lachend unterm Tisch wieder vorkriech* oh Schatz, du warst großartig!
Any: Eins kann ich dir sagen, mein allererstes „Erstes Mal“ hat nicht so viel Spaß gemacht, wie dieses „Erste Mal“ *lol*
Beate: *und nochmal unterm Tisch vorkrabbel* – ich sag da jetzt mal nix zu *fettgrins* Das Schlusswort spar ich mir an dieser Stelle. Wer dieses Interview nicht bis zu Ende gelesen hat, ist selbst schuld 😉 Ich jedenfalls habe mich dabei köstlich amüsiert.
Wie versprochen gibt es am Ende der Blogtour auch tolle Geschenke von Any. Wenn ihr dafür in den Lostopf hüpfen wollt, müsst ihr folgende Fragen (bis spätestens 29.06.2014 – 16.00 h) beantworten:
Wie hat euch das Interview gefallen und was würdet ihr Any gerne noch fragen?
Bitte antwortet etwas ausführlicher Wer nur “gut” schreibt, der kommt nicht in den Lostopf. Jetzt bin ich sehr auf eure Meinungen und Fragen an Any gespannt und wünsche euch natürlich viel Glück für das Gewinnspiel.
Ohne ein paar Regeln, geht es leider auch für Any’s Geschenke nicht, deswegen beachtet bitte die folgenden Punkte:
- Ihr könnt auf jedem der Tour-Blogs Fragen beantworten. Eure Antworten müssen bis spätestens 29.06.2014 um 16.00 h eingegangen sein.
- Für jede (richtige) Antwort erhaltet ihr ein Los.
- Alle, die auf jedem der Tour-Blogs die Frage (richtig) beantwortet haben, bekommen ein Zusatzlos.
Damit hat jeder die Chance mit maximal 7 Losen im Topf zu landen. Allerdings kann jeder Teilnehmer nur maximal ein Geschenk erhalten.
- Wer welches Geschenk erhält, wird ausgelost.
- Mit der Teilnahme an der Auslosung für die Geschenke erklärt ihr euch einverstanden, dass euer Name auf den Blogs und anderen Plattformen im Internet (z.B. bei facebook) veröffentlicht wird.
Und nicht vergessen, morgen geht es bei Silke auf Fairy Book weiter.
Ach ja, wer meine Rezensionen zu Mea Suna noch nicht kennt, der kann sie hier finden:
Rezension zu Mea Suna – Seelensturm (Bd. 1) [klick]
Rezension zu Mea Suna – Seelenfeuer (Bd. 2) [klick]
Hier noch mal ein Überblick über alle Bücher, die Any Cherubim bis jetzt veröffentlicht hat:


